Die digitale Welt entwickelt sich ständig weiter, doch viele Unternehmen aus Karlsruhe und ganz Deutschland haben das Thema Barrierefreiheit bislang nur am Rande wahrgenommen. Häufig wird die Erstellung und Pflege einer barrierefreien Webseite als aufwändig, teuer oder überflüssig betrachtet. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Ab 2025 tritt das neue Barrierefreiheitsstärkungsgesetz in Kraft, das die meisten Unternehmen zwingt, ihre Webseiten barrierefrei zu gestalten. Trotzdem machen viele Betriebe grundlegende Fehler, weil ihnen das nötige Fachwissen fehlt oder weil sie auf falsche Annahmen setzen.
Wenn Sie diese Fehler nicht vermeiden, drohen Ihnen erhebliche Nachteile. Einerseits riskieren Sie teure Abmahnungen, rechtliche Konsequenzen und Bußgelder, andererseits leidet Ihr Image, weil Ihre Webseite Nutzergruppen ausschließt. Zusätzlich verlieren Sie potenzielle Kunden, die barrierefreie Webseiten bevorzugen oder sogar benötigen. Insbesondere Unternehmen, die sich regional und deutschlandweit positionieren wollen, sind somit gut beraten, rechtzeitig aktiv zu werden und typische Fehler zu vermeiden.
In diesem Blogartikel erfahren Sie daher, welche Fehler Sie bei barrierefreien Webseiten unbedingt vermeiden sollten. Sie erhalten konkrete Beispiele und klare Empfehlungen, die Ihnen helfen, Ihre Webseite schnell und professionell barrierefrei zu gestalten. So sorgen Sie nicht nur dafür, dass Ihre Webseite rechtssicher ist, sondern schaffen auch einen Mehrwert für Ihre Kunden und stärken nachhaltig Ihre Marke.
Fehler 1: Mangelnder Kontrast und unleserliche Schriften
Einer der häufigsten Fehler auf Webseiten ist die Wahl schlechter Farbkontraste und schwer lesbarer Schriftarten. Menschen mit Sehbehinderungen haben dadurch große Schwierigkeiten, Inhalte zu erfassen. Besonders problematisch sind Texte, die vor hellen Hintergründen zu blass wirken oder in einer zu kleinen Schriftgröße dargestellt werden. Solche Fehler können dazu führen, dass potenzielle Kunden Ihre Webseite frustriert verlassen.
Im Überblick erkennen Sie, welche Kontrastverhältnisse bei Texten ideal sind:
Schriftfarbe | Hintergrundfarbe | Optimaler Kontrast |
---|---|---|
Schwarz | Weiß | Sehr gut lesbar |
Weiß | Dunkelblau | Sehr gut lesbar |
Grau | Weiß | Schwierig lesbar |
Gelb | Weiß | Kaum lesbar |
Achten Sie deshalb unbedingt darauf, hohe Kontrastwerte und gut lesbare Schriftgrößen zu verwenden. In Karlsruhe und deutschlandweit setzen bereits viele Unternehmen auf klare, gut lesbare Designs und profitieren davon durch mehr zufriedene Nutzer und bessere Rankings bei Google.
Fehler 2: Fehlende Alternativtexte bei Bildern
Viele Unternehmen übersehen die Bedeutung von Alternativtexten (Alt-Texten). Nutzer mit Sehbehinderungen, die Screenreader verwenden, können ohne Alt-Texte keine Informationen über Bilder erhalten. Fehlt dieser Alternativtext, ist der Informationsverlust enorm und die Benutzererfahrung leidet erheblich.
Die folgende Übersicht zeigt Ihnen gute und schlechte Beispiele für Alternativtexte:
Bildinhalt | Schlechter Alt-Text | Guter Alt-Text |
---|---|---|
Firmengebäude in Karlsruhe | „Bild123“ | „Unser Firmengebäude in Karlsruhe bei Nacht“ |
Produktfoto einer Uhr | „Foto“ | „Elegante Armbanduhr mit braunem Lederband“ |
Portrait Geschäftsführer | kein Alt-Text | „Portrait unseres Geschäftsführers Max Muster“ |
Nachträglich Alt-Texte zu ergänzen, erhöht deutlich die Barrierefreiheit Ihrer Webseite. Zudem verbessern Alt-Texte die SEO-Performance, was Ihnen langfristig mehr Besucher bringt und Ihre regionale Sichtbarkeit, etwa in Karlsruhe, erhöht.
Fehler 3: Nicht bedienbare Webseite per Tastatur
Ein weiterer verbreiteter Fehler besteht darin, dass die Webseite ausschließlich mit einer Maus nutzbar ist. Menschen mit motorischen Einschränkungen oder Sehbehinderungen navigieren häufig ausschließlich per Tastatur. Wenn Ihre Webseite dies nicht zulässt, schließen Sie eine große Nutzergruppe aus.
Stellen Sie sicher, dass Ihre Webseite vollständig mit der Tabulatortaste navigierbar ist. Buttons, Menüs und Links müssen klar und einfach erreichbar sein, um jedem Nutzer einen komfortablen Zugang zu ermöglichen. Gerade Unternehmen, die Wert auf Kundenfreundlichkeit legen, sollten diesen Fehler dringend beheben, um sich positiv hervorzuheben und Barrieren abzubauen.
Fehler 4: Fehlende oder falsche Struktur der Inhalte
Die korrekte semantische Strukturierung einer Webseite ist essenziell. Überschriften (H1, H2, H3), Absätze und Listen müssen sinnvoll eingesetzt und deutlich gekennzeichnet werden, da sie Nutzern helfen, Inhalte schnell zu erfassen. Gerade Screenreader-Nutzer orientieren sich stark an Überschriftenstrukturen.
Nachfolgend finden Sie ein gutes Beispiel für eine korrekte Inhaltsstruktur:
Inhaltselement | Schlechte Umsetzung | Gute Umsetzung |
---|---|---|
Hauptüberschrift | Unstrukturiert, keine H1 | Klar strukturierte H1 |
Zwischenüberschrift | Optisch statt strukturell (Fett markiert) | Klare Struktur durch H2 oder H3 |
Absätze | Lange Textblöcke ohne Absätze | Kurze, klar getrennte Absätze |
Eine gute Inhaltsstruktur verbessert nicht nur die Barrierefreiheit, sondern erleichtert allen Nutzern das Lesen Ihrer Inhalte. Insbesondere für regional ausgerichtete Unternehmen wie in Karlsruhe erhöht dies deutlich die Chance auf wiederkehrende Besucher und somit Umsatzsteigerungen.
Fehler 5: Unverständliche Formulierungen und Fachbegriffe
Schwer verständliche Texte und unnötige Fachsprache sind große Barrieren für viele Nutzer. Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, aber auch ältere Personen und Nutzer mit Migrationshintergrund profitieren erheblich von klaren, einfachen Formulierungen.
Achten Sie darauf, Ihre Inhalte so verständlich wie möglich zu gestalten. Vermeiden Sie komplizierte Sätze, zu viele Fachbegriffe und Abkürzungen. So erreichen Sie deutlich mehr Nutzer und schaffen langfristige Kundenbindung – ein Vorteil, den viele Unternehmen in Karlsruhe bereits erkannt und erfolgreich umgesetzt haben.
Fazit: Barrierefreiheit lohnt sich für Ihr Unternehmen
Die häufigsten Fehler bei barrierefreien Webseiten lassen sich einfach vermeiden, wenn man sie kennt und gezielt dagegen vorgeht. Durch klare Kontraste, Alternativtexte, tastaturfreundliche Bedienung, eine gute Struktur und verständliche Texte wird Ihre Webseite nicht nur barrierefrei, sondern auch für alle Nutzer besser. Gerade Unternehmen aus Karlsruhe und deutschlandweit sollten die Gelegenheit nutzen, ihre Webseite barrierefrei zu gestalten und damit rechtliche Vorgaben zu erfüllen und gleichzeitig nachhaltig mehr Kunden anzusprechen.
Häufig gestellte Fragen zu Fehler bei barrierefreien Webseiten
Unternehmen haben oft Schwierigkeiten, die gesetzlichen Anforderungen zur Barrierefreiheit genau zu verstehen und umzusetzen. Da viele Aspekte der Barrierefreiheit komplex und technisch anspruchsvoll sind, tauchen hierzu regelmäßig Fragen auf. Im Folgenden beantworten wir ausführlich einige der häufigsten Fragen, die Unternehmen rund um das Thema barrierefreie Webseiten beschäftigen.
Was genau bedeutet Barrierefreiheit bei Webseiten?
Barrierefreiheit bedeutet, dass eine Webseite für jeden Nutzer uneingeschränkt zugänglich und nutzbar sein muss – unabhängig von körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Dies umfasst zum Beispiel eine gute Lesbarkeit, Tastaturnavigation, ausreichend große Schaltflächen sowie Alternativtexte für Bilder. Ziel ist, dass Menschen mit Behinderungen oder altersbedingten Einschränkungen alle Inhalte ohne fremde Hilfe erfassen und nutzen können. Barrierefreie Webseiten verbessern zugleich die Nutzerfreundlichkeit insgesamt und tragen positiv zum Image eines Unternehmens bei.
Welche gesetzlichen Regelungen gelten ab 2025 für barrierefreie Webseiten?
Ab dem 28. Juni 2025 gilt das neue Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) für Unternehmen in Deutschland. Demnach müssen alle digitalen Angebote, einschließlich Webseiten und Online-Shops, barrierefrei gestaltet sein, wenn diese von Unternehmen angeboten werden, die Produkte oder Dienstleistungen an Endverbraucher verkaufen. Bei Nichteinhaltung drohen empfindliche Bußgelder, Abmahnungen sowie Schadenersatzansprüche betroffener Nutzer. Unternehmen sollten sich daher frühzeitig informieren und rechtzeitig Maßnahmen zur Umsetzung ergreifen.
Wie teuer ist die Umsetzung einer barrierefreien Webseite?
Die Kosten für eine barrierefreie Webseite variieren stark, je nach Umfang und aktueller technischer Umsetzung. Werden bei der Planung und Entwicklung von Anfang an barrierefreie Prinzipien berücksichtigt, sind die Mehrkosten relativ gering. Muss jedoch eine bestehende Webseite nachträglich umfangreich angepasst werden, können die Kosten deutlich höher ausfallen. Grundsätzlich lohnt sich die Investition, da sie Abmahnungen vorbeugt, die Zielgruppe erweitert und langfristig Kosten für Nachbesserungen reduziert.
Warum sind Alternativtexte bei Bildern so wichtig für die Barrierefreiheit?
Alternativtexte (Alt-Texte) beschreiben den Inhalt eines Bildes für Nutzer, die Bilder nicht sehen können und Screenreader verwenden. Ohne Alt-Texte bleibt der Bildinhalt für blinde oder sehbehinderte Nutzer verborgen, was einen erheblichen Informationsverlust bedeutet. Gute Alt-Texte verbessern zudem die Auffindbarkeit der Webseite bei Suchmaschinen und unterstützen somit auch die SEO-Performance. Unternehmen sollten deshalb auf aussagekräftige und verständliche Alternativtexte achten.
Wie überprüfe ich, ob meine Webseite barrierefrei ist?
Zur Überprüfung der Barrierefreiheit stehen diverse Tools wie WAVE, Lighthouse oder axe zur Verfügung, die automatisch häufige Fehler identifizieren. Jedoch erkennen automatische Tools nicht alle Barrieren, weshalb zusätzlich manuelle Prüfungen durch Experten oder betroffene Nutzer empfehlenswert sind. Eine regelmäßige Kombination aus automatisierten und manuellen Tests ist der sicherste Weg, eine umfassend barrierefreie Webseite sicherzustellen.
Welche Konsequenzen drohen bei Verstößen gegen die Barrierefreiheit?
Verstöße gegen die gesetzlichen Anforderungen der Barrierefreiheit können erhebliche Konsequenzen haben. Unternehmen riskieren neben kostspieligen Abmahnungen durch Wettbewerber oder Verbände auch Bußgelder durch Aufsichtsbehörden. Darüber hinaus können Nutzer, die aufgrund mangelnder Barrierefreiheit diskriminiert werden, Schadenersatzansprüche geltend machen. Zusätzlich leidet das Unternehmensimage erheblich, da mangelnde Barrierefreiheit von Kunden zunehmend negativ bewertet wird.